Philosophia perennis

Der aus dem Lateinischen stammende Begriff lateinisch Philosophia perennis (= „immerwährende bzw. ewige Philosophie“) oder lateinisch Philosophia perennis et universalis steht für die Vorstellung, der zufolge sich bestimmte philosophische Einsichten über Zeiten und Kulturen hinweg erhalten (perennieren). Dazu sollen Aussagen – etwa in Form von Prinzipien – zählen, die ewige, unveränderliche und universal gültige Wahrheiten über die Wirklichkeit, speziell den Menschen, die Natur und den Geist (bzw. Gott) ausdrücken. Vertreter der Philosophia perennis halten solche Aussagen prinzipiell für möglich und versuchen teilweise selbst, diese zeitgemäß zu formulieren. Die Grundannahme der Philosophia perennis ist, dass die Wahrheit selbst ewig und unwandelbar ist, da das Gegenteil undenkbar ist: „Wenn es keine (ewige) Wahrheit gibt, ist es (ewig) wahr, dass es keine (ewige) Wahrheit gibt.“[1] Unterschiede zwischen verschiedenen Richtungen gibt es in der Ansicht, auf welchem Weg man diese Wahrheiten erhalten kann. In der modernen Philosophiegeschichtsschreibung wird der Terminus meist nur noch bei einigen Neuthomisten und christlichen Philosophen verwendet, ist aber sonst vielfach in die Kritik geraten.

  1. lateinisch: "Si veritas non est, verum est, veritatem non esse." (Bonaventura: Das Sechstagewerk = Collationes in hexaemeron: lateinisch und deutsch. Hrsg.: Wilhelm Nyssen. Nr. 4,1. Kösel, München 1979, ISBN 978-3-534-26977-8.)

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